Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

 

Lassen Sie mich mit den erfreulichen Nachrichten beginnen. Die Perlen Packaging hat das Geschäftsjahr 2020 erneut sehr erfolgreich abgeschlossen. Der Nettoumsatz erreichte 162,3 Mio. CHF, was währungsbereinigt einem Zuwachs von 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Betriebsergebnis betrug 21,6 Mio. CHF. Damit setzte Perlen Packaging die seit mehreren Jahren andauernde nachhaltige Entwicklung des Unternehmens fort.

 

Gestützt wurde die höhere Nachfrage nach pharmazeutischen Blisterpackungen durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Dies war eine grosse Herausforderung an die gesamte Organisation, weil die Bestellungen im Frühjahr sprunghaft anstiegen und die europäischen Werke, am Hauptsitz in Perlen und in Müllheim, 2020 voll ausgelastet waren. Nur durch die Synchronisierung der globalen Beschichtungskapazitäten und die teilweise Verlagerung der Duplexfolien mit mittlerer Barriere in unser chinesisches Werk in Suzhou, konnten die Lieferzeiten auf einem marktgerechten Niveau gehalten werden. Gefreut haben wir uns über die grosse Bereitschaft und Unterstützung unserer Kunden, die wir dabei erfahren durften.

 

Perlen Packaging steht zu seinen Versprechen. Bereits Mitte vergangenen Jahres hatten wir angekündigt, an unserem brasilianischen Standort in Anápolis einen „hohen einstelligen Millionen-Franken-Betrag " in den Bau einer neuen Beschichtungsanlage für PVdC-Folien mit einer Kapazität von 6.500 jato zu investieren. Dafür wurden jetzt per Ende Jahr die Voraussetzungen geschaffen und die bisherige Mehrheitsbeteiligung von 60 % auf eine 100 % Eigentümerschaft aufgestockt. Gleichzeitig bedeutet diese Erweiterung unserer Beschichtungskapazitäten auch den vorläufigen Abschluss der laufenden Strategie und Ausbau der Perlen Packaging zu einem globalen Anbieter von pharmazeutischen Verpackungen. Auch hier gilt unsere Maxime. Wir wollen mit diesem Investment weiterhin ein verlässlicher Partner unserer global agierenden Kunden sein, aber auch die lokalen Kunden in den lateinamerikanischen Märkten mit einer höheren Flexibilität und Service vor Ort noch besser unterstützen.

 

Nun die weniger erfreulichen Nachrichten. Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem. Die Probleme begannen im letzten Jahr mit der Disruption des globalen Container-Verschiffungssystems, da millionenfach Container für die Verschiffung von persönlicher Schutzkleidung und anderen  wichtigen Produkten genutzt wurden. Häufig sind Container nie in den Kreislauf zurückgekehrt, weil viele empfangende Länder keine entsprechende Rückfracht hatten. Schiffe legen nun mal nur in Häfen an, wenn es dort Ware abzuholen gibt. Die Folge; eine absolute Verknappung an Containern weltweit mit einer entsprechenden Kostenexplosion.

 

Gleiches gilt für die Rohstoffmärkte. Zahlreiche Stillstände von Grossanlagen in der Petrochemie, Importbeschränkungen und wetterbedingte Störungen, wie zuletzt in den USA, haben zu äusserst kritischen Versorgungsengpässen geführt. Die Kunststoffindustrie ist aktuell  nicht in der Lage, den bestehenden Bedarf zu decken. Längst haben die Notierungen das Niveau vor der Covid-Krise weit überschritten und steuern auf ein historisches Hoch zu. Es ist keine Entspannung in Sicht, die Prognosen werden von Monat zu Monat nach oben geschraubt und es ist davon auszugehen, dass vor Jahresende keine Beruhigung eintreten wird. Momentan steht Preisakzeptanz der höheren Notierungen gegen Versorgungssicherheit. Wir richten unseren Fokus klar auf die Sicherstellung der Versorgung, damit wir die zugesagten Lieferfristen einhalten können. Leider können auch wir die monatlichen Preiserhöhungen der Rohstoffe, wenn auch zähneknirschend, nur hinnehmen. Wir bauen daher sehr auf Ihr Verständnis, wenn wir diese Kostensteigerungen an den Markt weitergeben. Es ist durchaus möglich, dass dies in mehreren Schritten erfolgen muss, wenn die Situation noch weitere Monate anhalten sollte.

 

Auch wenn die Covid-19-Pandemie noch weitere unangenehme Überraschungen im laufenden Jahr bereithalten sollte, schauen wir verhalten optimistisch nach vorne.

 

Bleiben Sie gesund und geben Sie auf sich acht.

Herzliche Grüsse,

 

Wolfgang Grimm